3. 1830 - 1850: Das Aufreißen des neunzehnten Jahrhunderts.
Kursnummer: 211-53502W
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Unsere weltgeschichtliche Gegenwart ist von großer Dynamik, Instabilität und Gefahr geprägt, zu der auch die Sprachlosigkeit der einander nicht als sinnvoll anerkennenden Perspektiven auf sie gehört. Der Versuch, diese geistige Situation zu begreifen, nimmt selbst, wenn er von einer gesicherten Position der "Vernunft" aus nur Unvernunft aufzeigen will, an ihr teil. Erkennt er dagegen, ungesichert, seine eigene geschichtliche Wirklichkeit, so kommt ihm Nietzsches Selbstdiagnose unseres Zeitalters als desjenigen des "europäischen
Nihilismus" entgegen, - d.h. sein paradoxer "letzter Schritt" im Anschluss an die Dialektik Hegels, durch den die Vernunft sich selbst das Vertrauen aufkündigte. Mit dieser Selbstnegation der Vernunft überliefert sich uns aber zugleich ihr von Hegel erhobener Anspruch, gerade nur in ihrer äußersten "Zerrissenheit" als die "absolute" Einheit des Geistes zu sich selbst zu kommen - bezogen nun auf eine für Hegel zukünftige Zeit, in der dem freien Denken das Absolute als obsolet, die eigene Relativität aber als absolut gilt. Die Vortragsreihe versucht, indem sie sich frei in diese weltgeschichtliche Selbsterfahrung stellt, deren bisherige Epochen in ihren Grundzügen als einheitlich politische, wirtschaftliche und geistige - und in den weltgeschichtlichen Nationen unterschiedlich ausgeprägte - auseinander hervorgehen zu sehen, wobei sie einige Perspektiven der Geistesgeschichte genauer heraushebt und der deutschen Geschichte besondere Aufmerksamkeit widmet.
Termin:
Di. 20.04.2021 (19:30 - 21:00 Uhr)
Kosten: entgeltfrei €
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vhs.online
Datum | Zeit | Straße | Ort |
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Di. 20.04.2021 | 19:30 - 21:00 Uhr | vhs.online |

Dirk Felgenhauer M.A.
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